DIN EN ISO 14001

Umweltschutz

Allgemeine Beschreibung des Umweltmanagements

Umweltmanagement bezeichnet alle organisatorischen und technischen Maßnahmen, mit denen Unternehmen und Organisationen ihre Umweltauswirkungen systematisch erfassen, bewerten und verbessern. Ziel ist es, natürliche Ressourcen zu schonen, Umweltbelastungen zu reduzieren und gesetzliche sowie gesellschaftliche Anforderungen im Bereich Umweltschutz zu erfüllen.

Ein Umweltmanagementsystem (UMS) stellt sicher, dass Umweltaspekte – wie Energieverbrauch, Emissionen, Abfälle oder der Umgang mit Gefahrstoffen – in die Unternehmensprozesse integriert werden. Es ist dabei Teil einer nachhaltigen Unternehmensführung.

Ziele des Umweltmanagements:

  • Reduktion von Emissionen, Abfällen und Energieverbrauch
  • Schonung natürlicher Ressourcen
  • Einhaltung gesetzlicher Umweltvorschriften
  • Vermeidung von Umweltunfällen und Haftungsrisiken
  • Förderung des Umweltbewusstseins bei Mitarbeitenden

Normen für Umweltmanagement:

Die international anerkannte Norm für Umweltmanagementsysteme ist die ISO 14001. Sie bietet einen strukturierten Rahmen für den Aufbau, die Umsetzung, die Überwachung und die kontinuierliche Verbesserung eines Umweltmanagementsystems.

Kernprinzipien der ISO 14001:

  • Umweltpolitik und Zielsetzungen: Festlegung von Grundsätzen und messbaren Umweltzielen.
  • Rechtskonformität: Erfüllung aller relevanten Umweltgesetze und -vorschriften.
  • Risikoorientierung: Identifikation von Umweltaspekten und Bewertung der Risiken.
  • Kontinuierliche Verbesserung: Laufende Optimierung von Umweltleistungen.
  • Einbindung der Mitarbeitenden: Schulung und Motivation zur umweltbewussten Arbeit.

Vorteile eines Umweltmanagementsystems:

Beitrag zum Klimaschutz und zur gesellschaftlichen Verantwortung

Reduzierung von Umweltkosten (z. B. durch Energieeinsparung)

Erhöhte Rechtssicherheit und Vermeidung von Umweltstrafen

Verbesserte Außenwirkung und Wettbewerbsfähigkeit

Unterstützung nachhaltiger Unternehmensentwicklung

Einführung von Managementsystemen und Vorbereitung auf eine Zertifizierung

Die Einführung eines Managementsystems – sei es für Qualität, Umwelt, Arbeitssicherheit oder Informationssicherheit – ist ein strategischer Schritt zur nachhaltigen Unternehmensentwicklung. Dabei wird ein systematischer Rahmen geschaffen, um Anforderungen von Kunden, Gesetzen und Normen dauerhaft zu erfüllen und die eigene Organisation kontinuierlich zu verbessern.

Ziele der Einführung eines Managementsystems

  • Systematische Steuerung und Verbesserung von Prozessen
  • Erhöhung der Kundenzufriedenheit und Rechtssicherheit
  • Reduktion von Risiken und Verbesserung der internen Kommunikation
  • Erfüllung normativer Anforderungen als Grundlage für eine Zertifizierung

Phasen der Einführung eines Managementsystems

Die Einführung erfolgt typischerweise in mehreren strukturierten Schritten:

1. Bestandsaufnahme / GAP-Analyse

  • Analyse bestehender Prozesse und Strukturen
  • Abgleich mit den Anforderungen der jeweiligen Norm (z. B. ISO 9001, ISO 14001)
  • Ermittlung von Lücken und Handlungsfeldern

2. Projektplanung

  • Festlegung von Verantwortlichkeiten (z. B. Projektleitung, QM-Beauftragte)
  • Zeit- und Ressourcenplanung
  • Definition konkreter Meilensteine und Ziele

3. Aufbau des Managementsystems

  • Erstellung einer Umwelt-, Qualitäts- oder Sicherheitsleitlinie
  • Definition und Dokumentation relevanter Prozesse
  • Einführung von Verfahren zur Lenkung von Dokumenten, internen Audits, Abweichungsmanagement etc.

4. Schulung und Sensibilisierung

  • Schulung von Mitarbeitenden zu neuen Prozessen und Pflichten
  • Förderung des Verständnisses und der Akzeptanz im Unternehmen
  • ggf. Schulung interner Auditoren

5. Interne Audits

  • Durchführung erster interner Audits zur Überprüfung der Systemwirksamkeit
  • Feststellung von Verbesserungspotenzialen und Korrekturmaßnahmen

6. Managementbewertung

  • Bewertung des Systems durch die oberste Leitung
  • Entscheidung über die Freigabe zur externen Zertifizierung

7. Zertifizierungsvorbereitung

  • Auswahl einer akkreditierten Zertifizierungsstelle
  • Durchführung eines Voraudits (optional)
  • Vorbereitung aller relevanten Nachweise und Dokumentationen

Zertifizierungsaudit (externe Prüfung)

Das Zertifizierungsaudit erfolgt in zwei Phasen:

  • Stufe 1 – Dokumentenprüfung: Bewertung der Systemdokumentation, Vorbereitung auf das Hauptaudit
  • Stufe 2 – Systemaudit vor Ort: Überprüfung der tatsächlichen Umsetzung der Normanforderungen in der Praxis

Bei erfolgreichem Abschluss wird das Zertifikat mit einer Gültigkeit von in der Regel drei Jahren ausgestellt. Es folgen jährliche Überwachungsaudits sowie ein Re-Zertifizierungsaudit zum Ablauf der Zertifikatslaufzeit.


Erfolgsfaktoren

  • Klare Führung und Rückhalt durch das Top-Management
  • Realistische Planung und ausreichende Ressourcen
  • Einbindung aller relevanten Bereiche und Mitarbeitenden
  • Kontinuierliche Verbesserung und offene Kommunikation